Es gibt viele gute Gründe, den Dampfdruck zu reduzieren (und manchmal auch zu halten). In diesem Lehrgang werden gängige Anwendungen für direkt wirkende, pilotgesteuerte, pneumatische, elektrische und elektro-pneumatische Druckregelsysteme beschrieben, einschließlich der Vor- und Nachteile der einzelnen Regelmethoden.
Es gibt viele Gründe dafür, den Dampfdruck zu reduzieren:
Beschreibung:
Bei diesem Druckreglertyp ohne Hilfsenergie wird der Minderdruck (Steuerdruck) über einen Faltenbalg gegen eine Federkraft ausgeglichen.
Vorteile:
Nachteile:
Typische Anwendungen:
Unkritische Anwendungen mit geringer Last und konstanten Durchsatzmengen, zum Beispiel:
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Bei diesem Druckreglertyp ohne Hilfsenergie wird der Minderdruck (Steuerdruck) über eine Membran gegen eine Federkraft ausgeglichen.
Vorteile:
Nachteile:
Typischer Einsatz:
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Diese haben eine komplexere selbsttätige Konstruktion und funktionieren durch Erfassen des Minderdrucks über ein Pilotventil, das wiederum das Hauptventil betätigt. Die Folge ist ein sehr schmales Proportionalband, typischerweise weniger als 200 kPa. Zusammen mit der geringen Hysterese führt dies zu einer sehr genauen und wiederholbaren Druckregelung, selbst bei stark schwankenden Durchsatzmengen.
Vorteile:
Nachteile:
Typischer Einsatz:
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Diese Regelsystemen können unter anderem beinhalten:
Vorteile:
Nachteile:
Typischer Einsatz:
Ein System, das eine genaue und konsistente Druckregelung erfordert, und Anlagen mit variablen und hohen Durchsatzraten und/oder variablem oder hohem Vordruck. Zum Beispiel: Autoklaven, anspruchsvolle Anlagen wie große Wärmeaustauscher und Erhitzer.
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Diese Regelsystemen können unter anderem beinhalten:
Vorteile:
Nachteile:
Typischer Einsatz:
Ein System, das eine genaue und konsistente Druckregelung erfordert, und Anlagen mit variablen und hohen Durchsatzraten und/oder variablem oder hohem Vordruck. Dazu gehören u. a. Autoklaven, anspruchsvolle Anlagen wie große Wärmeaustauscher und Erhitzer, sowie Druckreduzierstationen für die Gesamtanlage.
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Diese Regelsysteme können unter anderem beinhalten:
Vorteile:
Nachteile:
Typischer Einsatz:
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Druckreduzierstationen können aus einem der beiden Gründe wie unten dargestellt konfiguriert werden:
Zu beachtende Besonderheiten:
Die für diese Art von Anwendung ausgewählten Ventile erfordern schmale Proportionalbänder (wie z. B. pilotgesteuerte Druckreduzierventile oder elektro-pneumatische Regelsysteme), um zu verhindern, dass der Druck hinter dem Ventil bei hohen Durchsatzraten zu stark abfällt.
Eine Druckreduzierstation kann auf diese Weise konfiguriert werden, wenn das Verhältnis zwischen Vor- und Minderdruck sehr hoch ist und die gewählten Regelsysteme geringere Stellverhältnisse aufweisen. 10:1 wird als maximales Druckstellverhältnis für diese Art von Reduzierventilen empfohlen.
Stellen Sie sich vor, dass eine Druckreduzierung von 25 bar ü auf 1 bar ü erforderlich ist. Das erste Reduzierventil könnte den Druck von 25 bar ü auf 5 bar ü reduzieren, was einem Druckstellverhältnis von 5:1 entspricht. Das zweite Reduzierventil würde den Druck von 5 bar ü auf 1 bar ü reduzieren, ebenfalls im Verhältnis 5:1. Beide Ventile in Serie liefern ein Druckstellverhältnis von 25:1.
Es ist wichtig, das zulässige Druckstellverhältnis am ausgewählten Reduzierventil zu überprüfen. Dieses kann bei einem selbsttätigen Ventil 10:1 betragen, kann aber bei elektrisch oder pneumatisch betätigten Ventilen viel höher sein. Seien Sie sich bewusst, dass hohe Druckabfälle die Tendenz haben, hohe Lärmpegel zu erzeugen. Siehe Modul 6.4 für weitere Einzelheiten.
Unter Dampfkühlung versteht man den Prozess, durch den überhitzter Dampf entweder in seinen gesättigten Zustand zurückgeführt oder seine Überhitzungstemperatur gesenkt wird. Weitere Informationen über Heißdampfkühler sind in Block 15 enthalten.
Das System in Abbildung 8.1.9 zeigt die Anordnung einer Druckreduzierstation in Verbindung mit einem Leitungs-Heißdampfkühler.
In seiner Grundform wird qualitativ hochwertiges Wasser (typischerweise Kondensat) in den überhitzten Dampfstrom geleitet, wodurch dem Dampf Wärme entzogen wird, was zu einer Senkung der Dampftemperatur führt.
Es ist nicht sinnvoll, die Dampftemperatur auf ihren Sättigungswert zu reduzieren, da das Regelsystem nicht in der Lage ist, zwischen gesättigtem Dampf und Nassdampf bei gleicher Temperatur zu unterscheiden.
Aus diesem Grund wird die Temperatur immer auf einen höheren Wert als die jeweilige Sättigungstemperatur geregelt, normalerweise auf 5 °C bis 10 °C über der Sättigungstemperatur.
Für die meisten Anwendungen wird ein einfaches System, wie in Abbildung 8.1.9 dargestellt, gut funktionieren. Da der Minderdruck durch den Druckregelkreis auf einem konstanten Wert gehalten wird, muss der Sollwert am Temperaturregler nicht angepasst werden; er muss lediglich auf eine Temperatur etwas oberhalb der entsprechenden Sättigungstemperatur eingestellt sein.
Manchmal ist jedoch ein komplexeres Regelsystem erforderlich, wie es in Abbildung 8.1.10 dargestellt ist. Sollte es zu einer plötzliche Änderung des überhitzten Dampfversorgungsdrucks oder zu einer Änderung der Wasserversorgungstemperatur kommen, muss sich auch das erforderliche Wasser-/ Dampf-Durchsatzverhältnis ändern.
Eine Änderung des Wasser-/Dampf-Durchsatzverhältnisses ist auch dann erforderlich, wenn sich der Druck hinter dem Ventil ändert, wie es manchmal bei bestimmten industriellen Prozessen der Fall ist.
Das in Abbildung 8.1.10 dargestellte System funktioniert dahingehend, dass der Druckregler auf den erforderlichen Minderdruck eingestellt wird und das Dampfdruckregelventil entsprechend arbeitet.
Das 4-20 mA Signal vom Druckmessumformer wird an den Druckregler und den Computer für die Sättigungstemperatur weitergeleitet, aus dem der Computer kontinuierlich die Sättigungstemperatur für den Minderdruck berechnet und ein 4-20 mA Ausgangssignal in Bezug auf diese Temperatur an den Temperaturregler sendet.
Der Temperaturregler ist so konfiguriert, dass er das 4-20 mA-Signal vom Computer verarbeitet, um den Sollwert bei 5 °C bis 10 °C über der Sättigung zu berechnen. Auf diese Weise wird, wenn der Druck hinter dem Ventil aus einem der oben genannten Gründe schwankt, auch der Temperatur-Sollwert automatisch geändert. Dadurch wird das richtige Wasser-/Dampf-Verhältnis unter allen Last- oder Minderdruckbedingungen aufrecht erhalten.
Beschreibung:
Dabei handelt es sich um Anwendungen, welche die berechenbare Beziehung zwischen Sattdampfdruck und seiner Temperatur ausnutzen.
Vorteile:
Nachteile:
Typischer Einsatz:
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Bei diesen Anwendungen öffnet und schließt das Regelventil, um einen eingestellten Differenzdruck zwischen zwei Punkten aufrechtzuerhalten.
Vorteile:
Nachteile:
Anwendung:
Zu beachtende Besonderheiten:
Es ist ein spezieller Regler oder Differenzdruckmessumformer erforderlich, der zwei Eingangssignale aufnehmen kann; eines von der Primärdampfversorgung und das andere vom Entspannungsgefäß. Auf diese Weise wird der Differenzdruck zwischen dem Entspannungsgefäß und der Primärdampfversorgung unter allen Lastbedingungen beibehalten.
Beschreibung:
Ziel ist es, den Druck vor dem Regelventil aufrechtzuerhalten. Überströmventile werden in Modul 7.3, „Druckregelungen ohne Hilfsenergie und ihre Anwendungen“, näher erläutert.
Typischer Einsatz:
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Wo es notwendig ist, zwei Variablen mit einem Ventil zu regeln, müssen zwei separate Regler und Sensoren eingesetzt werden. Es ist grundsätzlich so, dass das Regelventil sein Stellsignal vom Folgeregler annimmt.
Der Folgeregler ist so konfiguriert, dass er zwei Eingangssignale verarbeiten kann, und sein Sollwert ändert sich (innerhalb definierter Grenzen) in Abhängigkeit vom elektrischen Ausgangssignal des Hauptreglers.
Diese Form der Regelung ist besonders wichtig, wenn der Druck auf den Apparat trotz des Wärmebedarfs begrenzt werden muss.
Anwendung:
Der in Abbildung 8.1.19 dargestellte dampfbeheizte Plattenwärmetauscher erwärmt Wasser, das in einem Sekundärsystem zirkuliert. Der Wärmeaustauscher hat einen maximalen Arbeitsdruck, daher wird dieser durch den Folgeregler auf diesen Wert begrenzt.
Zur Regelung der Sekundärwassertemperatur überwacht der Hauptregler und ein Temperaturmessumformer die Austrittstemperatur des Wärmetauschers und sendet ein 4-20 mA-Signal an den Folgeregler, mit dem der Sollwert des Folgereglers zwischen vorgegebenen Grenzwerten verändert wird.
Zu beachtende Besonderheiten:
Beschreibung:
Ziel ist es, den Dampfdruck zu reduzieren, aber nicht auf Kosten einer Überlastung der verfügbaren Versorgungskapazität..
Anwendung:
Bei der stromaufwärts gelegenen Rohrleitung handelt es sich um eine Hochdruckverteilerleitung, die möglicherweise von einem Verteiler oder einer Dampfkesselanlage stammt und die eine nicht unbedingt notwendige Anlage versorgt (Abbildung 8.1.20). Wenn der Bedarf höher als die Versorgungsleistung ist, schließt das Ventil und drosselt den Dampfstrom, wobei der Druck in der stromaufwärts gelegenen Rohrleitung aufrecht erhalten wird.
Der Hauptregler wird auf den normal zu erwarteten Versorgungsdruck eingestellt. Stellt der Hauptregler (aufgrund eines Bedarfsanstiegs) einen Abfall des Vordrucks unter seinen Sollwert fest, reduziert er den Sollwert am Folgeregler proportional zu den vorgegebenen Grenzwerten.
Der Folgeregler schließt das Ventil, bis der Dampfbedarf sinkt, damit sich der Vordruck wieder auf den erforderlichen Wert einstellen kann. Wenn dies erreicht ist, wird der Sollwert im Folgeregler wieder auf seinen Ursprungswert eingestellt.
Typische Einstellungen:
Der Ausgang des Hauptreglers ist direkt wirkend, d. h. wenn der Vordruck am oder über seinem Proportionalbereich liegt, ist das Ausgangssignal des Hauptreglers bei 20 mA maximal; wenn der Vordruck am unteren Ende oder unter dem Proportionalbereich liegt, ist das Stellsignal bei 4 mA minimal.
Wenn das Stellsignal 20 mA beträgt, ist der Folgesollwert der erforderliche Minderdruck; wenn das Signal 4 mA beträgt, liegt der Folgesollwert bei einem vorgegebenen Minimum.
Nehmen wir an, dass der „normale“ Vordruck 10 bar ü und der maximal zulässige Minderdruck 5 bar ü beträgt. Der minimal zulässige Vordruck beträgt 8,5 bar ü, was bedeutet, dass bei Erreichen dieses Drucks das Ventil vollständig geschlossen wird. Der minimale reduzierte Druck ist auf 4,6 bar ü eingestellt. Diese Werte sind in Tabelle 8.1.1 aufgeführt.
Beschreibung:
Das Hauptziel besteht darin, die Temperatur für einen bestimmten Prozess zu begrenzen und zu regeln, bei dem Dampf die verfügbare Wärmequelle ist, der jedoch aus betrieblichen Gründen nicht direkt zur Erwärmung des Endprodukts verwendet werden kann.
Anwendung:
Eine typische Anwendung ist ein Milchrahmpasteur, der eine Pasteurisierungstemperatur von 50 °C benötigt. Würde der Dampf direkt auf den Pasteurisierungswärmetauscher geleitet, könnte die relativ große Wärmemenge des Dampfes die Regelung erschweren und zu Temperaturschwankungen im System führen, die den Rahm überhitzen und verderben würden.
Um dieses Problem zu lösen, zeigt das System in Abbildung 8.1.21 zwei Wärmetauscher. Der Pasteur wird durch heißes Wasser beheizt, das vom dampfbeheizten Primärwärmetauscher geliefert wird.
Doch selbst bei dieser Anordnung würde, wenn nur der Hauptregler das Ventil betätigt, eine Zeitverzögerung im System auftreten, was wiederum eine schlechte Regelung zur Folge haben könnte.
Es werden daher zwei Regler verwendet, die in Kaskade arbeiten und jeweils ein 4-20 mA Signal von ihrem jeweiligen Temperatursensor erhalten.
Der Folgeregler wird verwendet, um die Endtemperatur des Produkts innerhalb klar definierter Grenzen (vielleicht zwischen 49 °C und 51 °C) zu regeln. Diese Werte werden vom Hauptregler relativ zur Produkttemperatur so verändert, dass bei steigender Produkttemperatur der Folgesollwert proportional abnimmt.